Das Ersttrimester-Screening findet zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche statt und gibt bereits in der frühen Schwangerschaft mit hoher Genauigkeit Antworten zur Entwicklung des ungeborenen Kindes.
Ein wichtiger Parameter in der Untersuchung ist die Nackentransparenz, die im Rahmen des Ersttrimester-Screenings mithilfe des Ultraschalls gemessen wird. Der Messwert gibt Aufschluss über die Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich. Auffällige Werte sind hinweisend auf die Existenz einer Chromosomenstörung.
Zusätzlich wird beim Ersttrimester-Screening die Konzentration bestimmter Schwangerschaftshormone im Blut gemessen. Wenn diese Werte von der Norm abweichen, erhöht sich das Risiko für eine Trisomie. Ein weiterer, im Screening berücksichtigter Risikofaktor ist das Alter der Mutter. Grundsätzlich gilt: Mit zunehmendem Alter der Schwangeren steigt das Risiko für eine Chromosomenstörung.
Anhand der im Ersttrimester-Screening ermittelten Werte (z.B. Nackentransparenz, Nasenbein, mütterliche Hormonwerte) berechnet ein Computerprogramm die individuelle Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Chromosomenstörung.
Die Aussagekraft des Screenings wird dadurch erhöht, dass bereits zu diesem frühen Schwangerschaftszeitpunkt eine Untersuchung der kindlichen Organe erfolgt und somit sehr frühzeitig die schwersten kindlichen Störungen ausgeschlossen werden können (frühe Feindiagnostik). Da der Fet zum Zeitpunkt des ETS noch sehr klein ist, kann das Screening natürlich nicht die laut Mutterschaftsrichtlinie vorgesehene gründliche Organuntersuchung des Feten im 2. Trimenon (zwischen 19. und 22. SSW) ersetzen.
Letztendlich gibt eine Screening-Untersuchung keine 100-prozentige Sicherheit. Auffällige Werte bedeuten nicht automatisch, dass ein krankes Kind geboren wird. Im Umkehrschluss sind Messergebnisse im Normbereich keine Garantie für ein gesundes Kind. Ein unauffälliges Ersttrimester-Screening bietet letztlich relative Sicherheit zu einem frühen Schwangerschaftszeitpunkt.