Die Feindiagnostik stellt eine umfassende Ultraschalluntersuchung zwischen der 20. und 22. Schwangerschaftswoche dar. Ein speziell für diese Untersuchung ausgebildeter Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (ein sogenannter Pränatalmediziner) überprüft alle Organsysteme des ungeborenen Kindes mithilfe einer komplexen Ultraschalluntersuchung hinsichtlich auftretender Fehlbildungen und der zu erwartenden Funktionsfähigkeit.
Grundsätzlich werden bei der Feindiagnostik alle kindlichen Organe sehr gründlich überprüft (Schädel, Gesicht, Gehirn, Hals, Wirbelsäule, Magen und Darm, Lunge und Leber, Nieren und Harnblase, Arme und Beine), besonderes Augenmerk wird auf das kindliche Herz im Rahmen einer fetalen Echokardiografie gelegt.
Die Feindiagnostik gibt Aufschluss über angeborene Fehlbildungen und Anomalien beim ungeborenen Kind und daraus resultierenden Gesundheitsgefährdungen. Bestimmte Auffälligkeiten sind hinweisend auf genetische Störungen, Infektionskrankheiten (z.B. Toxoplasmose, Röteln, Varizellen oder Ringelröteln) oder auch Stoffwechselerkrankungen der Schwangeren (z.B. Schwangerschaftsdiabetes).
Zahlreiche Erkrankungen können in der Gegenwart gut behandelt werden, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden. Wird im Rahmen der Feindiagnostik beispielsweise ein Herzfehler diagnostiziert, kann nach einer möglichst schonenden Geburt direkt im Anschluss die medizinische Versorgung in einem Herzzentrum eingeleitet werden. Bei allen Fehlbildungen erfolgt eine ausführliche Beratung der Schwangeren und ihres Partners, auch unter Hinzuziehung von Spezialisten anderer Fachgebiete (z.B. Kinderkardiologe, Neonatologe etc.), um das bestmögliche Ergebnis für Mutter und Kind zu erzielen.